4 - Künstliche Gelenke: Neues aus der Endoprothetik [ID:48758]
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*Musik*

So, schönen guten Abend, meine Damen und Herren. Ich freue mich, Sie recht herzlich hier begrüßen zu können zum letzten Teil des Sommersemesters Bürgervorlesung heute am 24.07.

Freue mich, dass Sie so zahlreich heute erschienen sind und darf mich gleich einmal vorstellen.

Mein Name ist Marcel Betsch. Ich leite hier die Orthopädie und orthopädische Chirurgie in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie

und möchte die Vorlesung hier heute auch nutzen, um mich so ein bisschen persönlich bei Ihnen vorstellen zu dürfen.

Sie sehen, das Thema, was ich ausgesucht habe für uns heute Abend, sind künstliche Gelenke

und insbesondere möchte ich Ihnen da ein paar Neuigkeiten insgesamt aus der Orthopädie und aus der Endoprothetik vorstellen,

aber auch hier gibt es interessante Neuigkeiten aus dem Standort hier bei uns in Erlangen.

Das heißt, zum einen möchte ich Ihnen noch mal kurz anreißen, was ist denn überhaupt Arthrose?

Ich möchte Ihnen dann auch noch ein paar Worte, obwohl das jetzt sicherlich nicht der Schwerpunkt dieser Vorlesung sein sollte,

zum Thema konservative Therapieoptionen sagen, aber das gehört eben ganz wichtig, immer als erster Baustein mit dazu.

Und dann kommen wir zu den operativen Therapiemöglichkeiten und dann werden Sie sehen, es geht nicht immer nur um künstliche Gelenke oder Endoprothesen,

sondern es gibt auch Operationsmöglichkeiten,

wie man sozusagen ein beschädigtes durch Arthrose gekennzeichnetes Gelenk auch noch mal in erster Instanz retten kann und operieren kann

und dann eben dementsprechend alles aus der Endoprothetik.

Da möchte ich Ihnen noch mal ein neues Konzept, was wir hier etabliert haben, vorstellen, was die Prä- und Rehabilitation betrifft

und dann, wie gesagt, freut mich, dass ich eine tatsächlich technische Neuheit hier vorstellen kann, die bei uns dann ab dem kommenden Monat auch zur Verfügung steht.

Wie gesagt, jetzt fast auf den Tag genau ein Jahr hier in Erlangen

im Rahmen meiner chirurgischen Ausbildung, Wege über Düsseldorf, Aachen, wo ich viele Jahre gearbeitet habe, aber auch die Möglichkeit gehabt, im Ausland zu arbeiten,

zweieinhalb Jahre in den Vereinigten Staaten und zuletzt von 2019 noch mal anderthalb Jahre in Kanada, das heißt, relativ viel gesehen, viel operiert

und tatsächlich das Glück gehabt, jetzt nicht nur das deutsche Gesundheitssystem, sondern auch das amerikanische und das kanadische System kennenzulernen

und freue mich, wie gesagt, dass ich seit letztem Jahr hier jetzt eben an der Uniklinik sein darf und wir zunehmend eben eine orthopädische Klinik innerhalb der Unfallchirurgie und Orthopädie aufbauen dürfen.

Wie gesagt, bevor wir zu den Therapieoptionen kommen, noch mal etwas zur Arthrose.

Sie wissen, wir befinden uns in einer alternden Gesellschaft, das heißt, die aktiven über 60-Jährigen nehmen immer weiter zu.

Sie sehen die Projektionen hier, die von den Wissenschaftlern vorausgesagt wurden, von den Epidemiologen.

Sie sehen, dass es immer mehr über 65-Jährige in unserer Gesellschaft gibt und wir haben immer mehr über 60 und 65-Jährige, die auch wirklich fit sind und auch aktiv am Leben teilnehmen.

Das heißt, wir haben auch eine Verpflichtung in unserer Gesellschaft, diese Mobilität und den Willen nach Mobilität immer weiter zu erhalten

und das führt auch dazu, dass wir immer mehr natürlich Patienten mit Arthrose sehen und die natürlich auch dementsprechend einen Behandlungswunsch haben.

Sie sehen, damit aber assoziiert ist es auch ein tatsächlich substanzieller Kostenfaktor innerhalb unserer Gesellschaft.

Sie sehen, dass Arthrose immerhin 1 bis 2,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmacht in Deutschland.

Das heißt, das ist kein kleiner, geringer Satz, den unsere Gesellschaft aufbringen muss, um Arthrose und deren Folgen tatsächlich zu behandeln.

Nun, was ist eigentlich Arthrose? Nun, für viele Jahre haben wir ja gesagt, Arthrose ist eigentlich ein Knorpelverschleiß.

Nichts anderes als eine mechanische Überlastung, ähnlich wie Sie das in der Folie davor gesehen haben.

Mehr oder minder das Profil des Autoreifens wird immer weniger, der Knorpel nimmt immer mehr ab

und wir laufen sozusagen irgendwann auf der Felge und das schmerzt.

Wir haben dann eben die typischen Beschwerden, die Sie hier sehen können.

Das Gelenk wird steif, wir haben einen gewissen Anlaufschmerz, wir haben immer wiederkehrende Schwellungen,

das knackt, es reibt das Gelenk und wir haben zunehmend dann neben dem Anlaufschmerz auch einen sogenannten Ruheschmerz.

Nun aber unser Verständnis, diese Arthrose-Erkrankung betreffend,

nimmt immer weiter zu und so wissen wir jetzt, dass es nicht nur sozusagen ein reines mechanisches Problem ist,

sondern wie Sie hier unten sehen können an dieser Abbildung, das ist ein sehr komplexer Vorgang innerhalb des Gelenkes,

eine Mischung aus Entzündungsfaktoren, die im Gelenk dazu beitragen,

dass es eben zunehmend auch zum Abbau des Knorpels kommt zu einer überschießenden Bildung von Gelenkflüssigkeit

und eben zusätzlich die mechanischen Faktoren, die eben dazu führen, dass der Knorpel weiter abbaut.

Also das heißt, es ist nicht nur ein reines mechanisches Problem,

sondern es ist tatsächlich auf zellulärer Ebene ein Problem und daher muss man leider sagen, bis heute ist die Arthrose nicht heilbar.

Das heißt, trotz aller Forschung und der Bemühungen, selber beschäftige ich mich schon seit vielen Jahren auch mit der Therapie von zum Beispiel Knorpeldefekten,

aber bis heute ist es uns tatsächlich nicht möglich, dass wir Arthrose heilen können.

Wir haben, wie Sie gleich sehen können, sehr sehr gute Therapieoptionen, aber wirklich heilen können wir diese Erkrankung bis heute leider nicht.

Kommen wir einmal zu den Therapieoptionen.

Teil eines Kapitels:
Sommersemester 2023

Presenters

Prof. Dr. Marcel Betsch Prof. Dr. Marcel Betsch

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:55:42 Min

Aufnahmedatum

2023-07-24

Hochgeladen am

2023-07-25 09:36:03

Sprache

de-DE

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